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Der Weihnachtsmann ist nicht mein Vater

„Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand (…)“ (2 Mose 34:6-7)


Das Bild, das die Attribute der Vaterschaft Gottes für jeden von uns darstellen, ist unweigerlich unterschiedlich. Unsere Persönlichkeit, unsere Erziehung, unsere Konfession und Glaubensstil, die Kultur, in der wir leben, haben einen direkten Einfluss auf dessen Ausprägung.


Die Wahrheit jedoch ist, dass es für den Menschen so gewaltig und überdimensional war und ist, dass Gott sich in Jesus gekleidet hat (Phi. 2:1-11), damit wir uns IHM ohne Furcht nähern können, die er anderen einflößt. Gott ist unser „Abba“, weil es IHM so gefällt. Alles aus reiner Liebe, denn Gott ist Liebe (1 Joh. 4,8).


Allerdings hat sich - auch unter Gläubigen - eine sehr leichtfertige Tendenz verbreitet, die eine verfälschte Vaterschaft des Allmächtigen vertritt und die biblische Maxime "Gott ist Liebe" mit "Liebe ist Gott" verwechselt. Ich spreche von diesem Bild des liebenden, verwöhnenden Großvater, der unsere Fehler nicht bemerkt und sich von seiner Zuneigung zu uns täuschen lässt: eine Unterart des Weihnachtsmanns, schlau und pummelig, den Coca-Cola passend zu seiner Marke in Rot gekleidet hat: ein wahres Idol der Massen.


Dieses alte Männchen wird nie wütend, noch macht er jemals seine fehlende Autorität geltend – damit sich niemand verletzt füllt. Natürlich diszipliniert und maßregelt er seine Anhänger nicht, er verwöhnt sie und amüsiert sich über sie mit theatralischem Lachen. Der arme alte Mann mit seinen großen Gedächtnislücken. Er lässt all die kleinen Sünden und Gräueltaten, die seine Teufelchen begehen unkommentiert geschehen. Sie sind sein Stolz und seine Freude; dafür hat er sich ein ewiges Lächeln ins Gesicht tätowiert.


Aber Gott ist eben nicht so ein Großvater, er ist nicht einmal ein Großvater, Gott ist ein Vater, und nicht irgendein Vater: ER ist der liebende und, ja, barmherzige Vater, aber auch der Gerechte.


Heutzutage ist es nicht mehr populär, von Gottes Gericht, seiner Gerechtigkeit und seinem Zorn neben seiner unendlichen Liebe zu sprechen, auch wenn es in der Heiligen Schrift steht. Kapitel 2 des Römerbriefs wird neben anderen Texten eilig gelesen, um zu beruhigen.


Es ist keineswegs Absicht, ein Bild eines fernen und zornigen Gottes zu zeichnen, denn das wäre nach dem, was die Schrift verkündet, und Jesus Christus beweist, nicht richtig.


Aber manchmal wird vor lauter Vertrautheit vergessen, dass unser himmlischer Vater das Alpha und das Omega in der Höhe ist (Offb 22,13), der der die Meere und Stürme beruhigt und für den die Wolken der Staub seiner Füße sind (Nahum 1,3). ER, der alles kann und deshalb alles tut, und der zulässt, was er will (Ps 115,3), im Himmel, auf der Erde, in den Meeren. Er kann auf ihnen wandeln (Mk. 6:48) oder mit seinem Heiligen Geist über ihnen schweben (Gen. 1,2).


Seine Majestät und Macht sind so groß, dass, wenn nur sein Atem anhält, das Universum erzittert, die Völker beben, die ewigen Berge versinken (Hab. 3:6) und der Vorhang des Tempelheiligtums zerrissen wird (Mt. 27,51).


„Niemand wagt es, den Herrn der Heere Israels herauszufordern", sagte David zu Goliath (1. Sam. 17,52). Denn der ewige König ist unübertroffen (Jer. 10,10). IHM sind alle Dinge untertan, er herrscht über alle Dinge, die seinem Willen unterworfen sind (1. Chr. 29,10-13); denn sein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen (Mt. 6,13).


Unser Vater ist der, der von Ewigkeit her JHWH ist und sein wird, dessen Namen auszusprechen einigen verboten ist, und es gibt keinen, der frei von seiner festen, gerechten und liebenden Hand (Römerbrief 2,11) ist.


Und natürlich wird jeder vor IHM am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen, sowohl für jedes unnütze Wort, das er gesprochen hat (Mt. 12,36), als auch für das, was er getan hat (Offb 20,12-13). ER ist der einzige treue und gerechte Gesetzgeber und Richter (Jak. 4,12, 1. Joh. 2,9), der die Bösen und diejenigen, die aus Verstocktheit und einem reuelosen Herzen seinen Zorn aufhäufen (Röm. 8,1-2) am Tag des gerechten Gerichts bestrafen wird (2. Petr. 2:9).


Das ist mein Vater: der aus reiner Gnade durch unseren Glauben (Eph. 2,8, Röm. 1,17) und trotz all unserer Sünde einen wahren und immerwährenden neuen Bund aufrichtet, der uns zu seiner Barmherzigkeit führt (Hebr. 10): zu Jesus, denn ER war von Anfang an und ER war mit IHM (Joh. 1,1).


Das ist mein Vater, der uns aus reiner Liebe seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe (Joh. 3,16): Jesus Christus, der gerechte Fürsprecher (Joh. 2,1)! In IHM haben wir die Erlösung durch sein Blut und die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum der Gnade Gottes (Eph. 1,7; Hebr. 9,15). Er wird für uns vermitteln, wenn wir am Tag des Gerichts vor Scham über die Worte des Vaters weinen.


Das ist mein HEILIGER, HEILIGER, HEILIGER Vater! Der Herr, GOTT, der Allmächtige, der Herr der Heerscharen (Jes. 14,27). ER, der war und der kam, der ist und der sein wird und der für uns zurückkehren wird.


Das ist mein Vater, der mich vor der Erschaffung der Welt auserwählt hat (Eph. 1,5), und ich bin geehrt und freue mich über alles, was er für mich vorbereitet hat.


Für all dies und für die unendliche Liebe, die mein Abba zu mir bekennt, unterwirft sich dieser einfache Sterbliche aus Respekt vor seiner Größe, aus Ehrfurcht und Liebe demütig seiner Autorität und mit Reue seinem Urteil, und ich liebe IHN auf diese Weise. Weil es nicht anders sein kann.


Lassen wir uns nicht vom Zeitgeist beeinflussen (Eph. 3,14). Lasst uns Gottes Größe in unserer Wertschätzung nicht bagatellisieren. Lasst uns sein Gericht nicht ignorieren. Lasst uns das Blutopfer des Herrn Jesus nicht kleinreden. Wir wollen IHN in all seiner Größe, Gnade und Gerechtigkeit mit Respekt und Ehrfurcht lieben.


Frohe Weihnachten, liebe Geschwister! Christen feiern die Ankunft Gottes auf



der Erde und nicht die Landung eines Mannes in einem Schlitten mit

9 Rentieren.


Soli Deo Gloria!

Mercedes Narros Fernández

Diakonat Seelsorge and Gebet.

Übersetzer: Harald Weimann

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