Gedanken zum Monatsspruch für August
„Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.“ (1. Chr. 16,33)
Vielleicht kennt ihr die Situation, die ich neulich erlebt habe. Ich fuhr nach der Arbeit über die Autobahn nach Hause und war ganz in Gedanken versunken, als plötzlich ein Polizeiwagen vor mir einscherte, auf dessen Dach „Bitte folgen!“ aufblinkte. Ich war gemeint, und das machte mich im ersten Moment nervös. Während ich der Streife auf den Seitenstreifen folgte und das Tempo drosselte, schossen mir Fragen durch den Kopf (Bin ich zu schnell gefahren? Ist irgendetwas an meinem Auto?) - obwohl ich routinemäßig unterwegs und mir keiner Schuld bewusst war. Man kann ja nie wissen, dachte ich. Aus irgendeinem Grund wurde schließlich ausgerechnet mein Auto kontrolliert.
Wenige Minuten später hatten zwei nette Beamte meinen Personalausweis, den Führerschein und die Fahrzeugpapiere kontrolliert und ließen mich weiterfahren. Sie hatten mich rein zufällig ausgewählt, um ihrem jungen Polizeianwärter zu demonstrieren, wie man eine Kontrolle durchführt.
Ist es nicht seltsam, dass ich vor der Kontrolle schon fast ein schlechtes Gewissen habe, obwohl ich nichts verkehrt gemacht habe? Angesichts der Staatsgewalt kann man sich schnell unsicher fühlen, und man möchte unbedingt zu den „Guten“ gehören, denen nichts vorgeworfen wird.
Ich habe offensichtlich NICHT gejubelt, als meine Papiere etc. geprüft wurden. Ich war leicht nervös, oder genervt, aber sicherlich nicht voller Freude angesichts der Kontrolle. Doch warum erzähle ich all das? Ich musste tatsächlich schmunzeln, als ich den Monatsspruch für August gelesen habe, der aus einem Jubellied von David stammt. Wer jubelt denn angesichts eines anstehenden Gerichts oder Urteils?
Wer auf der Seite des allmächtigen HERRN steht, darf sich tatsächlich freuen, wenn er richtet. Denn durch Jesus Christus wissen wir bereits vorher, wie Sein Urteil ausfallen wird. Unsere Sünden sind vergeben, und wir können uns der Liebe Gottes gewiss sein.
Und nun muss ich noch einmal schmunzeln, und zwar über mich selbst. Denn tatsächlich macht mich der Gedanke, am Ende vor Gott zu stehen, deutlich weniger nervös als diese einfache Polizeikontrolle.
Katharina Peteani
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