Gott kommt leise. Übersehbar. In die Welt.
Oder: Was hat denn die weiße Karte mit Weihnachten zu tun.
Bethlehem war nicht gerade eine Metropole. Der Stall war auch kein Bett im „Bethlehemer Hof, 4 Sterne Hotel.“
Natürlich waren dort die Engel und die atemberaubende Botschaft: „Christus ist geboren.“ Atemberaubend im wahrsten Sinne des Wortes: Die Hirten hörten es, rannten los und Gottes Geschichte nahm ihren Lauf.
Aber – wie auch immer, wo auch immer: Gott kommt leise. Überhörbar. Wohl bis heute.
Wir bekamen eine komplett weiße Karte zugeschickt. Was soll das denn? Wir bewegten sie hin und her. In gleicher Farbe erschien der Satz: „Ich bin da. Gott“.
Es hätte auch anders sein können. Wir hätten die Karte fast in den Papierkorb geworfen, und damit auch die gute Erinnerung, die darauf stand.
Gott kommt leise, unübersehbar - wie der Satz auf der Karte. Sie ist in meinen Händen, aber ich muss sie erst hin und her bewegen, um ihren Inhalt richtig sehen zu können.
Weihnachten. Die „weiße Karte“ ist in meinen Händen. Weihnachtsmärkte. Schaufenstergestaltung. Lieder. Weihnachtsbäume. Gottesdienste. Ansprachen. Aber ich muss sie erst „hin und her rütteln“, dann erscheint der Text: „Ich bin da. Gott, trotz allem“.
Hin- und her schütteln, sich eine Ecke suchen, sich Zeit nehmen, um in der Stille die „weiße Karte in die Hand zu nehmen“, die da in meinen „inneren Briefkasten“ gekommen ist. Auch in dieser Zeit, in der fast alles aus den Angeln geht: „Ich bin da. Gott“.
Weihnachten.
Ich wünsche euch allen ein Weihnachtsfest, das euch froh macht, besonders in unserer Zeit. „Ich bin da. Gott.“
Im Namen des Diakonats Seelsorge,
Peter Borchert
Auch gut zu lesen: 1. Könige 19, 11 – 13
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